Extrem anspruchsvolle Prüfungen und noch anspruchsvolleres Wetter: Zahlreiche starke Regengüsse machten die „Niederösterreich-Rallye“, im Kalender der österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft sechster von sieben Läufen der Saison 2019, zur großen Herausforderung. Für Hermann Neubauer und seine Co-Pilotin Christina Ettel gab’s zu Beginn der Rallye aber noch ganz andere Sorgen: Trotz perfekter Vorbereitung des Ford Fiesta R5 durch ZM-Racing wollten eine Antriebswelle und danach auch noch das Differential nicht so richtig „mitspielen“ – wodurch der Salzburger nach der Auftakt-Sonderprüfung am Freitagabend und der ersten Samstags-Prüfung mit 12,6 Sekunden Rückstand nur auf dem dritten Rang klassiert war.
Doch nach einer unfreiwilligen „Rallye-Pause“ – die dritte Sonderprüfung musste wegen des Abflugs eines Vorausfahrzeugs gestrichen werden – funktionierte die Technik perfekt, Neubauer drehte richtig auf und erzielte in Folge sechs SP-Bestzeiten, die Bestzeit auf der abschließenden PowerStage und einen überlegenen Gesamtsieg, 46,8 Sekunden vor seinem Titelrivalen Julian Wagner. Dank der Maximalpunktezahl von 28 Zählern liegt Hermann Neubauer nun nur mehr acht Punkte hinter Wagner, abzüglich der Streichresultate hat er sogar einen Vorsprung von 12 Punkten.
„Ich freue mich riesig! Nach den Problemen zu Beginn haben wir alles richtig gemacht. Ein großes Dankeschön an meine Jungs, die haben unermüdlich gearbeitet, um die Technik in den Griff zu bekommen, und wie man sieht hat sich das ausgezahlt! Der Regen ist mir auch entgegengekommen würde ich sagen, mein Regen-Set-Up war noch besser als das Set-Up für trockene Verhältnisse, da hatte der Wettergott heute ein Einsehen. Und es hat mir einfach wahnsinnig viel Spaß gemacht im Auto, das beflügelt zusätzlich. Ich bin zwar ohne an die Meisterschaft zu denken gefahren, aber wenn man jetzt nachrechnet, dann tut der Rückfall von Weiz schon etwas weh, dann wäre es nicht mehr ganz so knapp vor dem Finale. Jetzt müssen wir im Waldviertel noch einmal alles geben, denn wie man sieht fährt Julian sehr, sehr gut. Auf der PowerStage war ich bei der Halbzeit sechs Sekunden vorne, dann habe ich ein bisschen Speed herausgenommen und am Ende ist es mit der Bestzeit noch einmal ganz knapp geworden – man muss bis zum Schluss auf der Hut sein. Aber mit diesem unglaublich tollen Team schaffen wir das, vielen Dank noch einmal an alle, die hier im Vorder- und im Hintergrund mithelfen! Jetzt freuen wir uns auf ganz viele Fans im Waldviertel und auf ein spannendes Finale!
Niederösterreich Rallye, Endstand nach 10 Sonderprüfungen:
1. Hermann Neubauer/Cristina Ettel, Ford Fiesta R5, 1:20:57,0 Std.
2. Julian Wagner/Pirmin Winklhofer, Skoda Fabia R5, + 46,8 Sek.
3. Maximilian Koch/Lisa Brunthaler, Skoda Fabia R5, +1:21,7 Min.
4. József Trencsény/Gábor Verba, Skoda Fabia R5, + 2:25,1
5. Gerald Rigler/Jürgen Heigl, Ford Fiesta R5, + 2:48,0
6. Johannes Keferböck/Ilka Minor, Skoda Fabia R5, + 2:56,6
7. Daniel Fischer/Zoltan Buna, Skoda Fabia S2000, + 5:44,2
8. Roman Mühlberger/Katja Totschnig, Mitsubishi Evo VI, + 7:03,3
9. Michael Lengauer/Daniel Foissner, Subaru Impreza WRX STi, + 7:28,1
10. Luca Waldherr/Claudia Dorfbauer, Ford Fiesta MK8 R2T, + 8:12,3
Punktestand Öst. Rallye-Staatsmeisterschaft (6 von 7 Veranstaltungen):
1. Julian Wagner, 137 Pkt.
2. Hermann Neubauer, 129